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Parga

 

Dem malerischen Küstenort mit seinen bezaubernden kleinen Gässchen, die den Hang hinunter zum Hafen führen und gesäumt sind von bunten Häusern, die unzählige Ouzo-Bars, Tavernen und Souvenirläden beherbergen, wohnt ein ganz besonderer Zauber inne. Hier erhält der gemeine Tourist, was sein Herz begehrt. Eine venezianische Burgruine thront an der Spitze des Ortes, von dort oben hat man einen bezaubernden Blick über die Stadt Parga und ihr quirliges Treiben auf der einen Seite und über Valtos, die Nachbarbucht mit ihrem mit Sonnenschirmen und Liegen bestückten Sandstrand auf der anderen Seite. Es ist kein Wunder, dass es hier viele Griechen und Touristen aus aller Welt zum Entspannen und Genießen hinzieht. Ausflugsboote schippern  Menschenmassen morgens nach Paxos oder Antipaxos und abends wieder zurück, die Strände des Ortes und der Nachbarschaft bieten unzählige Wassersportaktivitäten, Segler halten an, um das türkisblaue Meer zu genießen und am Abend in einem der Strandrestaurants einen frischen Fisch zu genießen, Hochzeitsgesellschaften treffen am Hafen ein für die Fotos der ganz besonderen Art. Kein touristischer Wunsch bleibt unerfüllt, wodurch das Individuelle, Einheimische etwas verloren geht. 

 

 

 

Doch zum Ankommen war dies genau das Richtige für uns und so nisteten wir uns für fünf Nächte in Valtos, der Nachbarbucht, ein. Hier findet man eine Handvoll Hotelanlagen, die sich das Recht auf den Strand teilen, sowie einen Campingplatz und zahlreiche Apartmentanlagen in zweiter Lage. Parga ist einen wunderschönen Fußmarsch von etwa 20 Minuten entfernt, wobei dieser hoch zur Burg und von oben in die Stadt führt. Wer es gemütlicher mag, kann sich alle halbe Stunde von einem Fischerbötchen für 2,50€ pro Person rüberbringen lassen.

 

 

 

 

 

 

Die Burg

Wie vielerorts entlang der Küste, hatte Venedig in seiner Entstehungszeit das Sagen über das Fischerdorf und errichtete die venezianische Festung, die jedoch kurze Zeit später von den Türken wieder zerstört wurde. Die Reste der Festung blieben bis heute erhalten und sind zur Besichtigung offen zugänglich. Eine Taverne hat sich oben eingerichtet und sorgt für Erfrischung und Stärkung nach dem schweißtreibenden Anstieg. Es lohnt sich, durch die Ruine zu schlendern, von hier aus hat man eine fantastische Sicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Ort 

An der griechischen Westküste gelegen ist Parga eine kleine Stadt mit etwa 2850 Einwohnern 40 Kilometer südlich der Hafenstadt Igoumenitsa, deren Bezirk sie auch angehört. Vor Parga im ionischen Meer gelegen, befinden sich die Inseln Paxas und Antipaxas. Vom Hafen der Stadt aus fahren täglich Ausflugsboote die beiden Inseln an. Wie bereits erwähnt ist Parga voll in touristischer Hand, dementsprechend voll war es hier. Vor allem am Wochenende strömten Griechen aus dem Festland in die kleine Stadt und belebten sie zu jeder Tageszeit. Jahr für Jahr übernachten hier bis zu 70 000 Menschen, der Ort platzt aus allen Nähten, Corona sei Dank, war das während unseres Aufenthaltes nur im Ansatz zu spüren. Wir überlegen, diesen Ort in der Nachsaison erneut zu besuchen, denn er ist wirklich schön. Vielleicht spürt man seine Zauberkraft dann wieder stärker, wenn weniger Fremde und mehr Einheimische in der Stadt flanieren. Mal sehen…

 

 

 

   

 

 

 

Abenteuer Strand

Da wir von Natur aus neugierig sind, zogen wir schon bald los, um auch umliegende Strände und Buchten zu erkunden. Entlang der Steilküste des Epirus findet man unzählige winzige Buchten mit Kies- und Sandstränden und smaragdgrünem Wasser. Fritz machte sich zu Fuß auf den Weg zum Sarakinico Beach, Lena und ich fuhren, geleitet von Google Maps, dorthin, da der Weg für die Kleine zu steil und zu lang gewesen wäre. Es stellte sich heraus, dass dies nicht nur für Lena zutreffen sollte. Der Weg führte uns in unserem Van über Serpentinen steil hinauf in kleine Küstendörfer und wieder hinab durch Olivenhaine in Richtung Küste. Was Google Maps noch als befahrbaren Weg einzeichnete, stellte sich als unwegsame, immer steilere Buckelpiste heraus. Irgendwann verließ uns der Mut und wir blieben stehen, was eine gute Entscheidung war, denn vor uns lag nur noch staubiger Schlaglochweg gesäumt von Felsbrocken. Da hier wohl selten jemand herkommt (auch wenn oben ein Schild mit der Aufschrift „Beach“ hier hinführte), nutzen die Griechen diesen Feldweg für ihre Müllentsorgung. Zwischen den Olivenbäumen lag alter Bauschutt, Plastikmüll, Dosen, Schuhe und vieles mehr. Es sah schlimm aus, doch schien es niemanden zu stören, denn der ganze Weg war davon umgeben. Wir kehrten um, Fritz war mittlerweile zu uns gewandert, und fuhren wieder zurück mit der Erkenntnis, dass Google Maps nicht allwissend und dem Raubbau an unserer schönen Welt noch lange kein Einhalt geboten wurde. Bis die Erkenntnis, dass wir die Welt, in der wir leben, schonen müssen, sonst überlebt sie uns, das letzte Hirn erreicht, wird es noch lange dauern. Hoffentlich ist es dann nicht schon zu spät. Ihr merkt, wir waren geschockt und sauer. Dieses Land ist so wunderschön, die Natur hat es reich beschenkt, doch der Mensch vergisst das zuweilen. 

 

Líchnos Beach

Der Trip war ein Abenteuer, das Lena und mich nicht daran hinderte, es am nächsten Tag erneut zu versuchen. Zum Líchnos Beach jedoch führte uns diesmal ein frisch asphaltierter Weg. Es eröffnete sich uns nach steiler Abfahrt ein wunderschöner Strand, der sich in zwei Teile aufteilte: Einen völlig naturbelassenen Kiesstrand ohne Liegestuhlverleih eingebettet in kahle Felsen und einen Sandstrand mit Liegestuhlverleih und dem üblichen Angebot an Aktivitäten. Wir blieben auf der naturbelassenen Seite, leider ohne Schattenplatz, weshalb wir ins Meer sprangen, uns trockensonnten und glücklich wieder zurückfuhren.

 

Líchnos Beach Kiesseite
Líchnos, Blick in Richtung "Liegewiese"

 

 

 

 

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