Venedig
Mit dem Besuch von Venedig erfüllten wir uns einen absoluten Herzenswunsch.
Nach Slowenien und Ljubljana ist dies ein weiterer Meilenstein unserer Reise.
Corona hat viele negative Seiten, wir nehmen diese neuartige Krankheit seit Beginn ihres Auftretens sehr ernst, halten uns an die von der Regierung und der Wissenschaft empfohlenen Regeln, versuchen uns auf unterschiedlichen Kanälen zu informieren, um einen kritischen Blick zu erhalten und unser eigenes Verhalten anzupassen. Uns persönlich hat diese Krankheit einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht. Der ursprüngliche Plan einer Weltreise durch asiatische und im Anschluss latino-amerikanische Länder musste ad Acta gelegt, und wie bereits beschrieben, ein neuer, seichter Plan geschmiedet werden. Doch wir wären nicht wir, würden wir nicht in allem auch die Schokoladenseite erkennen. Und so können wir durch Regionen und Städte reisen, die zuvor einer Art Rummelplatz glichen, die aus dem Lockdown noch nicht wieder (und hoffentlich auch nie wieder) zu ihrer ursprünglichen Fülle gelangt sind und touristisch nur langsam wieder anlaufen. Immerhin strömen jährlich 15 Millionen Besucher in die Stadt. Naja, so unsere Vorstellung, in Wahrheit sah es dann doch etwas anders aus, aber noch immer nicht so schlimm, wie es vor Corona einmal war. Aber genug davon…
Wir sind es im übrigen sehr pragmatisch angegangen, was sich im Nachhinein als unglaublich guten Schachzug erwies: Nach Venedig sollte es auf die Fähre nach Griechenland gehen, welche vom Fährhafen Fusina ablegt. Fusina liegt direkt gegenüber der Stadt Venedig und hat einen netten kleinen Campingplatz ( https://www.campingfusina.com/de/ ) am Meer gelegen mit Blick auf die Stadt.
Hat man keinen Campingwagen, bietet sich die Möglichkeit in einem Moblie-Homes unterschiedlicher Ausstattungen zu übernachten. Schon bei unserer Ankunft bot sich ein Anblick über die Silhouette der Stadt bei Sonnenuntergang mit rosarotem Himmel, der uns den Atem raubte. Die Vorfreude stieg! Doch ging es für uns erst einmal in den Pool des Platzes, dank Corona hier nicht mit Masken- dafür aber mit Haubenpflicht!!!
Die Ablegestelle für die Boote nach Venedig Stadt liegen fußläufig 5 Minuten entfernt vom Platz, die Fahrt dauert ungefähr 30 Minuten. Es besteht Maskenpflicht, auch wenn man unter freiem Himmel sitzen und genießen kann. Was soll´s, wir fahren schließlich nach Venedig, die Stadt ist doch bekannt für ihre Masken…
Eine Besonderheit für uns war die Anfahrt in die Stadt, wie sie uns durch unseren außergewöhnliche Übernachtungsort ermöglicht wurde. Hätten wir in der Stadt übernachtet, wäre uns dieser schöne Anblick verwehrt geblieben. Wer Venedig bei Nacht erleben will, sollte ein Stadthotel bevorzugen, wir drei waren froh zu wissen, dass wir am Ende des Tages wieder in den Pool springen werden.
Venedig ist eine umwerfende, außergewöhnliche, morbid-elegante, pompöse, märchenhafte, atemberaubende Lagunenstadt. La Serenissima, die Durchlauchtigste, wie sie von den Italienern genannt wird, gehörte im Mittelalter als Handelsstadt zu den reichsten Städten der Welt. Auf Millionen von Holzpfählen errichtet, vermittelt sie den Eindruck, im Wasser zu schweben. Es ist schwer zu beschreiben, wie diese Stadt wirkt. Kleine verwinkelte Gässchen münden immer wieder im Wasser. Häuser, deren erste Treppenstufen im Wasser liegen, an deren Hauswänden sich Muscheln ansiedeln, deren Holztüren morsch geworden sind, reihen sich dicht an dicht und entpuppen sich nach oben hin zu individuellen Schmuckstücken mit goldenen Verzierungen, Fresken und Kuppeln. Die Pracht verspielter Renaissance-Architektur scheint hier ihren zu Ursprung haben. 400 Brücken, die sich romantisch über die Kanäle schwingen und die Stadtviertel miteinander verbinden. Die 118 kleinen Inseln der Stadt formen aus der Luft gesehen einen Fisch, durch diesen Fisch fließt die längste und schönste Wasserstraße der Stadt, der Canal Grande.
Wir gönnten uns die große Tour mit dem Gondoliere,
alleine schon deshalb, um unser Kind nicht kreuz und quer durch die Stadt zu jagen (oder zu tragen) und ihr dadurch die Freude daran zu nehmen. Eine besonders schöne Gondel schipperte uns zu den Highlights der Stadt:
Über den Canale Grande
zur Rialto-Brücke
immer wieder durch schmale Gässchen,
unter romantischen Brücken hindurch,
hin zur Seufzerbrücke.
Mit Blick auf den Dogenpalast
zum Markusplatz, wo wir ausstiegen.
Die Highlights haben wir mit der Gondelfahrt erkundet, so konnten wir uns nun ganz entspannt den kleinen, verwinkelten Gässchen abseits der Massen widmen. Vom Markusplatz aus schlenderten wir also weiter, genossen ein italienisches Eis, tranken eine „ombra“ (Prosecco) in einem der Stadtcafés abseits des Markusplatzes, die weniger von Touristen überrannt werden und fuhren dann zufrieden mit unserem Boot wieder zurück zum Campingplatz, um von dort aus die Aussicht auf die Stadt erneut zu genießen.
Natürlich gibt es sehr viel zu sagen und zu erfahren zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Aber hierfür gibt es Reiseführer von Menschen, die sich besser auskennen, als ich. Wir haben für den Genuss dieser Stadt die Fakten nicht benötigt, dass sehr viel Geschichte, Kunst und Tradition dahinter steckt, wird auch so klar.
Top To Do´s in Venedig
1. Gondelfahrt || 2. Markusplatz
3. Markusdom || 4. Rialtobrücke
5. venezianisches Eis essen || 6. Dogenpalast
7. Canale Grande || 8. Seufzerbrücke
9. Ombra abseits der Touri-Meile genießen und so tun, als gehöre man dazu
10. Etwas kaufen, von dem man sagen kann, dass man es aus Venedig hat
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