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Pilion- Agios Ioannis

Der Pílion, eine Halbinsel im Osten Thessaliens, gehört zu den reizvollsten Gegenden Griechenlands. Wer an die Ostküste des Pílions reisen will, muss sich auf eine kurvenreiche Fahrt durch Pinien- und Platanenwälder, Apfel-, Birnen- und Weinplantagen und über Jahrhunderte gewachsene Bergdörfer einstellen.

Unser Ziel war Ágios Ioánnis, ein quirliger Ort an der Ostküste des Pílions. Die Straße führte uns an den Flusslauf, der das Dorf in zwei Teile teilt. Über diesen Fluss führt eine Fußgängerbrücke, die die beiden Strandabschnitte miteinander verbindet. Linksseitig dieser Brücke führt eine Einbahnstraße durch den Hauptort, dessen Promenade gesäumt ist von kleinen Hotels und Pensionen sowie Strandlokalen, Cafés und Tavernen. Wir buchten uns in ein Hotel am anderen Ende der Promenade ein. Es wehte ein ordentlicher Wind und das Meer tobte vor der Tür. 

Am Tag unserer Ankunft unternahmen wir nicht viel, erkundeten die Promenade mit ihrem Verköstigungsangebot, streckten die Füße ins Wasser und ließen den Nachmittag im Hotelpool ausklingen (das einzige Hotel im Ort, das auch einen kleinen Pool im Angebot hat, was ein Segen war, da am Meer die Rote Fahne gehisst wurde).

Der nächste Tag wurde etwas spannender, denn wir wollten unbedingt wissen, was sich auf der anderen Seite der Brücke befand. Also machten wir uns auf, schlenderten über die Brücke und erfreuten uns über das tanzende Meer und die schaumschlagenden Wellen an einem wirklich wunderschönen Strandabschnitt. Der Strand von Papá Neró genießt den Ruf, einer der schönsten Strände des Pílions zu sein und tatsächlich hat er uns an diesem Tag im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen. 

Nachdem wir uns auch von ein paar Wellen umhauen ließen, beschlossen wir, noch eine Bucht weiter zu wandern. Hierfür mussten wir einen Marsch von 4 Kilometern hinter uns legen, der zu Beginn wirklich sehr steil aufwärts ging, so, dass man das ein oder andere Mal schon wegrutschte. Der Weg führte zum Teil entlang auf alten Kalderímia, das sind grobe, steingepflasterte und meist recht steile Eselspfade, die zunehmend als Wanderwege wieder hergerichtet wurden. Lena biss sich durch, hat es auch tapfer bis nach oben geschafft. Diese kleinen Wesen haben oftmals mehr Energie, als man glaubt, und während wir außer Puste waren, sprang sie im Pferdegalopp an uns vorbei. Also keine Angst davor, mit Kindern eine längere, vielleicht auch etwas anstrengendere Strecke anzugehen, solange sie Abwechslungsreich ist, mal einen schönen Blick bietet, mal über Stock und Stein führt, machen Kinder dieses Abenteuer mit. Lockmittel ist bei uns allerdings auch immer die Aussicht auf einen Sprung ins glasklare Wasser und ein Eis zur Belohnung, etwas extrinsische Motivation muss sein. 

Die Bucht von Damoúchari ist diesen Marsch allemal wert. Nicht umsonst wurde an diesem verzauberten Ort der Film „Mamma Mía“ mit Pierce Brosnan gedreht. Passiert man diesen kleinen, idyllischen Hafen, gelangt man, über einen malerischen Pfad, vorbei an kleinen Pensionen und Restaurants, an eine traumhaft schöne Bucht, an der ein kleines Café dazu einlädt, die Füße in den Sand zu stecken und einen Café Freddo zu genießen.

Am nächsten Morgen zogen wir schon weiter, wollten es uns aber nicht nehmen lassen, die berühmte 1000 Jahre alte Platane von Tsangaráda anzusehen. Wir kurvten also durch die Wälder auf der Suche nach diesem einen Baum und was soll ich sagen, wir haben ihn zwar gefunden, waren aber etwas überrascht über den Hype, der um ihn gemacht wird. Drum gibts auch kein Bild. Aber nicht schlimm, denn wie schon oft erwähnt, ist der Weg das Ziel. 

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