Kurzzeitig trennten sich unsere Wege. Fritz fuhr für 5 Tage zu seinem jährlichen Mittenwaldaufenthalt mit seinen besten Freunden. Vorher setzte er Lena und mich bei einer Freundin in Österreich ab, die mir der Himmel vor einiger Zeit geschickt hatte. Zusammen mit ihren beiden Töchtern machten wir uns zum Ausgleich eine wunderbare Mädchenzeit.
Branka wohnt mit ihren beiden Töchtern in Großgmain, einem Ort in Österreich, der fließend in den Ort Bayrisch Gmain übergeht, welcher wiederum in Deutschland liegt. Die drei hatten eine seltsame Coronazeit hinter sich, wie sie wohl einige Grenzorte zu berichten haben. Diese eine Straße, die die Länder miteinander verbindet, wurde so abgeriegelt, dass man sie nicht mehr überqueren konnte und wer die Oma auf der anderen Seite der Straße wohnen hatte, durfte sie plötzlich nicht mehr besuchen oder musste das Risiko eingehen, sich über die „Grüne Grenze“ zu stehlen, um zu ihr zu kommen. Wurde man dabei erwischt, drohten hohe Strafen. So wurden über Wochen Familien, Paare und Freundschaften voneinander getrennt. Hobbys oder der tägliche Einkauf im deutschen oder österreichischen Supermarkt waren plötzlich nicht mehr möglich. Irrsinnig, was hier passierte! Wenn man die Geschichten hört, kommen sofort Gedanken an kriegs-bzw. nachkriegsähnliche Zustände.
Dieser Ausnahmezustand war nun glücklicherweise vorbei, was blieb war die Maskenpflicht an bestimmten Orten.
Branka und ihre beiden zuckersüßen Mädchen haben uns jedenfalls sehr herzlich in ihr kleines Reich aufgenommen und uns einen großzügigen Einblick in ihr Leben gewährt. Wir durften ihre liebsten Freundinnen kennenlernen, haben mit Mia und Martin, ihren liebevollen Großeltern, das weltbeste Frozen Yoghurt Eis inmitten der schönen Stadt Salzburg genossen, wo nebenbei junge Musiker, umringt von Touristen und Einheimischen, die Carmen Suite zum Besten gaben, waren an einem traumhaften Tag am Mattsee schwimmen, und haben am Abend auf dem Balkon bei einem Lillet W.B. die Sternschnuppen gezählt. Und was wäre ein Mädelswochenende ohne eine ordentliche Gesichtsmaske, einen Eimer Popcorn und eine gute Disneyschnulze?
Liebe Branka, ich danke Dir für diese tollen fünf Tage, die Ihr uns so selbstverständlich und offen aufgenommen habt. Ich habe einiges von Dir und Deinen Freundinnen gelernt. Ihr seid bedingungslos füreinander da, ob Tag, ob Nacht, liebt einander wie eine kleine Familie, nehmt einander auf, werdet einander nie müde oder zu viel, habt Zeit füreinander, lacht und weint miteinander, akzeptiert und respektiert einander. Das spürt man und das sieht man und ich finde es schön zu wissen, dass Du in so einer Gemeinschaft lebst.
Zusammen machten wir uns dann am Sonntag auf an den Achensee. Ihr könnt Euch vorstellen, wie voll das Auto war. Fünf Weiber mitsamt ihrem Gepäck. Dem Kombi sei Dank! Doch eines muss ich noch erwähnen. Bevor wir losfuhren, gingen wir zum örtlichen Bäcker, um uns für die Fahrt zu stärken. Und da sie sich scheinbar nie ohne eine ordentliche Verabschiedung auf Reisen begeben, kam Brankas Freundin extra zum Bäcker gefahren, um alle drei noch einmal zu drücken und zu verabschieden. Ich fand das so toll! Ich liebe solche Freundschaften. An dieser Stelle schicke ich einen dicken Kuss an meine Mädels daheim. Ich vermisse Euch!
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