Die Archäologische Stätte von Olympia
Wir besuchten das Grabungsgelände von Olympia, eines der berühmtesten antiken Zentren Griechenlands. Hier wurde Zeus verehrt, der Göttervater des Olymps. Einst stand im Tempel der Zeus eine Statue seinesgleichen aus Gold und Elfenbein, ein Werk des berühmten griechischen Bildhauers Phidias. Hier ist der Austragungsort der bedeutendsten Sportwettkämpfe, der Olympischen Spiele. Noch heute findet hier die Zeremonie statt, in der die Flamme des Olympischen Feuers entzündet wird.
Im Museum der Olympia, das sich auf dem Gelände der Ausgrabungsstätte befindet, sind viele Werke altgriechischer Kunst ausgestellt, sowie verschiedene Sportgegenstände, welche die Ausgrabungen vor Ort ans Licht gebracht haben.
Die Anlage ist weitläufig, es gibt einiges zu sehen. Wer möchte, kann sich einen Audioguide an der Kasse dazubuchen. Außerdem stehen am Ticketschalter und am Parkplatz vor dem Gelände immer Personal Guides, die gerne durch die Anlage führen.
Wir sind auf eigene Faust durchspaziert, da es etwas zu viel von Lena verlangt wäre, sich einer Führung geduldig zu unterziehen. Jedes Gebäude ist sehr gut beschildert, auf Griechisch, Englisch und Deutsch. Wer möchte, kann sich ganz genau informieren.
Wir holten unsere eigenen Wettkämpfe in die Ausgrabungsstätte mit folgenden Disziplinen:
- bei gepflastertem Boden nicht auf die Linie treten
- Slalomlauf um die Säulen des Palästra
- Der Boden ist Lava
- Wettrennen
- Verstecken.
Ab und zu kam ein Pfiff vom Wächter, der schaut, dass auf dem Gelände niemand etwas kaputt macht. Aber das machten wir ja nicht.
Ein Schnelldurchlauf durchs Museum und schließlich noch für das versprochene Eis in die Stadt, so konnten wir unseren Ausflug in eine archäologische Ausgrabungsstätte kindgerecht gestalten und waren alle zufrieden mit dem, was wir gesehen und erlebt haben.
Ein Gespräch mit der Wirtin der Eisdiele machte uns nachdenklich. Sie klagte uns eine wenig ihr Leid in diesem verflixten Jahr 2020. Normalerweise wird dieser kleine Ort überrannt von Touristen. Busseweise werden sie am Morgen angekarrt und am Abend wieder weggebracht. Ebenso gibt es einige Hotels vor Ort mit einer großen Auslastungskapazität. Alle sind auf Masse eingestellt, doch diese Masse blieb in diesem Jahr aus. 95% weniger Besucher, so wurde uns gesagt. Und tatsächlich waren wir, mit noch ein paar anderen Hanseln, die einzigen auf dem Gelände, im Museum, in der Stadt. Vor den Geschäften der Touristenmeile saßen die Verkäufer und erzählten, sonst war es ruhig. Es wirkte fast ausgestorben. Ab und zu mal ein Hund der bellte. Die Folgen der Pandemie für die Tourismusbranche sind in Ländern wie Griechenland, das sich hauptsächlich auf diesen Sektor stützt, unfassbar. Hier kämpft jeder für sich ums Überleben. Alles, was man sich aufgebaut hat, was auch jahrelang gut war und die Familie ernährte, funktioniert nun nicht mehr. Doch es gibt keinen Plan B. Augen zu und durch. So wie es eben die ganze Welt gerade macht. Doch haben die Griechen, wie wir sie erlebt haben, ihre vernünftige Einstellung behalten. Jeder hält sich an die AHA-Regeln, ausnahmslos. Es gibt keine Aufstände, keine Querdenker. Zumindest nicht da, wo wir waren. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass sie genau wissen, dass ihr System die Last des Virus nicht tragen kann und zusammenbrechen würde, dass die Folgen für die Mitmenschen, die intensiv behandelt werden müssten, verehrend wären, dass ein unkontrollierbarer Ausbruch ihr Land in die Knie zwingen würde. Und so machen sie das Beste aus der Situation, sind höflich zu den wenigen Gästen, die kommen und hoffen, dass der Spuk bald ein Ende hat. Die Sonne und das Leben draußen machen es ihnen etwas leichter.
Wir schlenderten noch durch ein kleines Mitmachmuseum, das wir zufällig entdeckten und verabschiedeten uns dann von Olympia, einem geschichtsträchtigen Ort, der dringend etwas abgestaubt werden müsste.