Malcesine & Limone

 

Nordseite des Gardasees mit Blick auf Riva del Garda 

 

 

Damit die Fahrt vom Achensee bis zum Fährhafen bei Venedig sich nicht zu sehr in die Länge zieht, haben wir uns für einen Zwischenstopp am Gardasee entschieden, in der Hoffnung, dass aufgrund der Coronasituation nicht all zu viel los ist und wir ein paar Tage an diesem Binnengewässer genießen können. 

Was soll ich sagen, die Italiener zieht es raus, nach all der Zeit in Quarantäne. Uns Deutsche ebenso. Der Gardasee scheint die Badewanne der Deutschen und Österreicher. Überall, wo man hinhörte, wurde Deutsch gesprochen. Mit anderen Worten, es war erstaunlich viel los für diese Zeiten. Die Städtchen waren voll, die Seestrände stark besucht, die Ausflugsboote eng besetzt, weswegen wir nach 2 Tagen wieder weiterfuhren. 

Der Schönheit des Sees und seiner Städte hat dieser Umstand jedoch keinen Abbruch getan. Aber seht selbst...

 

Blick auf Malcesine
Blick auf Malcesine und die Skaligerburg 

 

 Schwimmen üben im Gardasee
 
Fischer mit Blick auf Limone 

 

Bezaubernde Fischerdörfer mit engen Gässchen und bunten Fassaden bestimmen das Stadtbild von Malcesine. Der Tourismus prägt den Ort, ein Souvenirladen reiht sich an den anderen, das Ufer ist gesäumt von Restaurants und um eine Limoncello-Probe kommt man kaum rum. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es in normalen Sommermonaten hier zugeht. Uns war es zu viel. Limone war sehr ähnlich, zwar wunderschön, aber genauso auf den Tourismus ausgelegt und voller Menschen. So ging es für uns am nächsten Tag weiter in der Hoffnung, in Venedig weniger Trubel anzutreffen, so wie es uns prophezeit wurde.

 

Hier noch ein paar Infos zum See.

Der Gardasee gehört zu den Oberitalienischen Seen und ist der größte See Italiens. Er liegt zwischen den Alpen im Norden, der Hausberg ist der Monte Baldo, und der Po-Ebene im Süden, der norditalienischen Tiefebene. Die Regionen Trentino, Venetien und die Lombardei teilen sich die Verwaltung des Gardasees. Durch sein mediterranes Klima und seine gute Erreichbarkeit per Auto oder Bahn, zählt der Gardasee den beliebtesten Urlaubsgebieten Italiens. Vor allem Österreicher und Deutsche Urlauber zieht es jedes Jahr an den See, der so viele Freizeitmöglichkeiten zu bieten hat: Wind- und Kitesurfen, SUP, Paragliding, Radtouren um den See, Wandern in den Bergen, aber auch Freizeit- und Aquaparks liegen im Umland. Jeden Samstag findet auf Malcesines Marktplatz ein bunter Wochenmarkt statt. Fliegende Händler bieten eine große Auswahl an frischen Produkten und Handwerk feil. Die verkauften Produkte entstammen jedoch häufig aus den Nachbarländern, wer hier also Handgemachtes erwartet, ist fehl am Platz. Doch das bereitet der Kauflust der Besucher keinen Abbruch. 

 


 

 


Die etwas weniger als 4000 Menschen zählende Gemeinde Malcesine befindet sich am Ostufer des Sees, am Fuße des Monte Baldo und gehört der Region Venetien an. Der Bau der Skaligerburg ist im 6. Jahrhundert zu verorten, die Festung wurde damals von den Langobarden errichtet. Nicht nur geschichtlich war diese Burg prägend, auch visuell bestimmt sie die Silhouette der Stadt. Im Burghof befindet sich eine Goethe-Herme. Nebst Johann Wolfgang von Goethe machten auch Gustav Klimt und Franz Kafka Malcesine zu ihrer Wahlheimat und ihrem Ort des Schaffens.

Von Malcesine aus führt eine Seilbahn auf den Monte Baldo, der mit seinen vielen Wäldern und Weiden und einem Naturpark zum Wandern und Erkunden einlädt. Eine Wanderung zur Gipfelstation der Seilbahn lohnt sich, von dort aus eröffnet sich ein unglaublicher Blick über die Alpen und an klaren Tagen kann man sogar den Monte Rosa sehen, Europas zweithöchsten Gipfel.

 

Limone sul Garda liegt auf der gegenüberliegenden Uferseite vom Malcesine, am Westufer des Sees auf einer Höhe von etwa  70 Metern über dem Meeresspiegel. Es gehört der italienischen Region Lombardei in der Provinz Brescia an. Das ursprüngliche Fischerdorf beheimatet gerade einmal etwas mehr als 1000 Menschen, jedoch strömen täglich tausende von Besuchern in die Stadt. Demnach lässt sich erahnen, dass auch hier der Tourismus das Stadtbild prägt. Limoncello- und Olivenölgeschäfte, Postkarten- und Handtaschenläden sowie unzählige Restaurants und Cafés, die sich im Wechsel aneinanderreihen. Erst beim Verlassen der Hauptflaniermeile eröffnet dich der Zauber von Limone. Enge Gässchen verwinkelt im Berghang, dicht bebaut und zwischendurch ein Zitronengarten. Auf den Straßen stehen Tische, typisch italienische Speisen werden serviert und man spürt das italienische Godersi la Vita (das Leben genießen).

Jeden Dienstag verwandelt sich auch hier der Marktplatz zu einem Verkaufsplatz der fliegenden Händler. Pünktlich um 8 Uhr eröffnet der Wochenmarkt seine Pforten für Schnäppchenjäger. Wer auf der Suche nach Souvenirs, günstiger Kleidung oder Nachgemachtem, wie Handtaschen, Markenshirts oder Baseballkappen. Wer es mag... Am Rande gibt es noch frisches Obst und Gemüse sowie köstlichen Fisch, frisch geangelt aus dem See.

 
 
 

Der Gardasee ist das Tor zu Bella Italia und einen Besuch wert, das ist klar. Für uns war es jedoch die Spur zu viel, so dass wir bald weiterzogen. Die Vorfreude auf Venedig war ohnehin zu groß und so fuhren wir drei Nächte nach unserer Ankunft weiter gen Meer!

   
 

Die Laune blieb aber gut, dafür sorgte nicht nur der Limoncello!