LJUBLJANA

Ich wollte schon immer nach Ljubljana, weil ich den Namen dieser Stadt so schön finde. Und tatsächlich erinnert er an das slowenische Wort ljubljena, was übersetzt Geliebte heißt. Geliebte Stadt, meine Herz hast Du erobert. Diese lebhafte, grüne Studentenstadt, die den Charme einer Kleinstadt mit dem Selbstbewusstsein einer europäischen Großstadt vereint. 

Jugendstil-Haus: die Zadruzna Gospodarska Banka in der Miklosiceva Cesta in Ljubljana

  

Fährt man nach Ljubljana rein, ist man erst einmal schockiert über die vielen grauen und in die Jahre gekommenen Plattenbauten. Wir fragten uns, was eine Stadt denn zu bieten haben könnte, die uns derart empfängt. Doch schon der erste Schritt in die Altstadt hielt eine Überraschung für uns bereit: Es war ein heißer Tag, 34 Grad C, gefühlt noch mehr, und wir hatten den Plan, eine Städtetour zu machen. Der Himmel war blau und die Sonne knallte mit aller Kraft auf uns herab, als es plötzlich .... anfing zu regnen!     

Schaut Euch mal die Bilder genauer an. Ist man durch den Kreis vor der Franziskaner-Kirche gelaufen, gab es einen leichten Schauer, denn zur Abkühlung ihrer Besucher und Bewohner wurde eine Sprenkelanlage über dem Kreis angebracht, die unauffällig für angenehme Anbkühlung sorgte. Wir haben es genossen und sind öfter wieder zurück zu diesem Platz, einfach um mal kurz durch den Regen zu laufen. Jede Stadt sollte im Sommer eine solche Regenstelle haben

 

! Ob Jung oder Alt, es haben sich alle darunter getroffen, wurden davon überrascht, haben gelächelt und manch einer fing an zu tanzen ! 

        

            

Von dieser Erfrischung aus stürzten wir uns auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt, beginnend mit den Dreibrücken Tromostovje des Architekten Joze Plecnik. Ab 1925 war dieser maßgeblich für die städtebauliche Entwicklung der Hauptstadt verantwortlich. Viele Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt wurden von ihm entworfen. Gelungen wie ich finde.

 Blick von den Dreibrücken  Tromostovje auf den Fluss Ljubljana

Marktgestaltung nach Plecnik mit kleinen feinen Geschäften und Cafés

 

 Ein besonders feines Café mit dem Namen Barbarella ;-) Healthy to go! 

 

 Ufergestaltung nach Plecnik mit Blick auf die Dreibrücken

 

 

Besonders erwähnenswert ist, dass die Stadt und ihr mutiger Bürgermeister !!! 2007 !!! entschieden, die Innenstadt autofrei zu gestalten. Okay, vielleicht wurde hier seitens der Politik mal wieder ein wenig getrickst. Auf Bürgerumfragen und langjährige Diskussionen wurde verzichtet, indem man eine Baustelle, durch die der Verkehr zwei Jahre lang um die Stadt geleitet werden musste, nach Abschluss einfach nicht wieder öffnete. Die Innenstadt wurde also für Autos nicht mehr freigegeben. Der Aufschrei der Bürger blieb jedoch aus, da der Gewohnheitseffekt bereits eingetreten war. Nun fahren Kavalieri mit elektrobetriebenen Golfcaddys durch die Stadt, um insbesondere die ältere Generation der Innenstadtbewohner zum Beispiel zum Markt zu fahren und mit ihrem Einkauf wieder nach Hause zu bringen.  Eine wundervolle und charmante Idee und kostenfrei noch dazu. 

Touristen werden in einem E-Zug durch die Stadt gefahren. Und wo einst ein Parkplatz für Autos, ist nun ein Park für Menschen in dem Konzerte stattfinden, Kinoleinwände aufgebaut werden oder einfach nur ein Eis und ein gutes Buch genossen werden kann. 2016 wurde Ljubljana durch die Europäische Kommission zur Grünen Hauptstadt Europas ausgezeichnet. Wer mehr darüber erfahren will, kann hier nachlesen. Es lohnt sich, denn Ljubljana hat sich vorbildliche Ziele gesetzt, um diesem Titel alle Ehre zu machen. 

 

Ljubljana wirkt auf uns sehr lebenswert und vielseitig. Die Cafés und Bars waren voller Menschen, alle Generationen fühlten sich wohl, das Angebot war modern, bewusst, nachhaltig und hip. Die Menschen waren offen, freundlich, modebewusst und lebendig. Ein besonderer Flair ging von der Stadt und ihren Bewohnern aus und nahm uns in seinen Bann.

 

 le petit café, hier wäre ich Stammgast

 

Die Burg von Ljubljana Ljubljanski Grad gehört zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Auf den 376 m hohen Burghügel sind wir mit der Funicular gefahren. Der moderne Glaskasten fährt seine Gäste den Berg hoch und eröffnet ihnen dabei einen Blick über die Dächer der Stadt.

Und so ging der Tag zu Ende, glücklich und zufrieden fuhren wir wieder auf unseren Campingplatz, ließen die heißgelaufenen Füße ins eikalte Wasser der Sava baumeln und schwärmten von dieser wunderschönen Stadt.